Das hebräische Wort “Ne’arim”, das an dieser Stelle mit “Knaben” übersetzt wird, kann sowohl Kinder als auch junge Männer meinen.
Mit den Worten „komm herauf“ deuten sie an, dass Elisa doch zum Himmel hinaufsteigen solle wie Elia, wenn er denn ein Prophet wie er wäre. Sie machten sich also deutlich über Elisa lustig und beschimpften ihn auch noch als „Kahlkopf“. Dieser Begriff könnte eine Anspielung auf das geschorene Haar eines Aussätzigen sein, der zur damaligen Zeit aufgrund seiner ansteckenden und unheilbaren Krankheit von der Gesellschaft ausgeschlossen wurde.[1] Es könnte sich hierbei aber auch um eine Beleidigung aus einem anderen kontextuellen Hintergrund handeln. In der stark auf Ehre und Scham ausgerichteten Kultur des Alten Vorderen Orients wog ein solcher Spott doppelt schwer.
Jedenfalls verachteten die jungen Männer Elisa, obwohl sie wussten, dass er der Repräsentant Gottes war. Dies galt als bewusste Rebellion gegen Gott, auf die die Todesstrafe stand (vgl. 4. Mose 15,30).[2] Die Königebücher erzählen, dass in Elia und Elisa Gott auf besondere Weise gegenwärtig war, so dass von ihnen Leben, aber auch Tod ausging.
[1] Vgl. Walvoord, John F. und Roy B. Zuck. Das Neue Testament erklärt und ausgelegt, Bd. 2, 4. Aufl. Holzgerlingen: Hänssler Verlag, 2004, 79.
[2] Ebd.